Although the eCommerce market as a whole continues to grow strongly and classified platforms and online marketplaces are gaining popularity in Europe, there was a 10.5% decline in the EU eCommerce market in 2022, as reported by Statista. However, e-business continues to operate by its own rules. The global market observers from H.I. Executive Consulting (H.I.E.C) have identified a number of trends that are strongly changing classified platforms and eCommerce, and had an interesting conversation with Harald Gutschi, CEO of the UNITO Group. Please read more in German below.
Obwohl der eCommerce-Markt insgesamt weiterhin stark wächst und Classified Platforms sowie Online-Marktplätze in Europa an Popularität gewinnen, gab es im Jahr 2022 erstmals seit 20 Jahren einen Rückgang des eCommerce-Marktes in der EU um 10,5%, wie von Statista berichtet wurde. Doch das E-Business funktioniert weiterhin nach ganz eigenen Regeln. Die globalen Marktbeobachter von H.I. Executive Consulting (H.I.E.C) haben eine Reihe von Trends, die Classified Platforms und den eCommerce darüber stark verändern, identifiziert und ein interessantes Gespräch mit Harald Gutschi, Geschäftsführer der UNITO Gruppe geführt.
Personalisierung lässt die Customer Journey glücklich enden
Mobile Shopper erwarten in zunehmendem Maße, dass Produkte, Inhalte und Services auf sie zugeschnitten sind – der dynamischen Personalisierung kommt damit die entscheidende Rolle für eine angenehme Customer Journey einerseits und für eine dadurch erzeugte Kundenbindung andererseits zu. Die Personalisierung nutzt Algorithmen, die ein verblüffend genaues Bild des Kunden, seinen Anforderungen und Kaufgewohnheiten liefern, gestützt auf Faktoren wie Gerät, Verhalten, Geolokalisierung und Demografie. Marketing-Automation-Tools reagieren darauf und setzten die Personalisierung praktisch ohne menschliches Zutun. So steigern sie die Konversionsrate von B2C E-Commerce-Angeboten weiter.
Wir von H.I.E.C prognostizieren darüber hinaus, dass die generative KI – Stichwort ChatGTP – diese Modelle schnell erweitern und noch punktgenauer machen wird. Hier eröffnet sich ein weites Feld, das bei der Nutzung natürlicher Sprache (NLP / Natural Language Processing) anfängt und bei virtuellen Schauräumen im Metaverse längst noch nicht aufhört.
Mehr Nachhaltigkeit durch eine Circular Economy
Nachhaltigkeit spielt unserer Analyse nach für immer mehr Käufer eine entscheidende Rolle. So ist das neue Phänomen „Re-Commerce“ entstanden, bei dem Verbraucher Produkte untereinander verkaufen (C2C). Experten sprechen von einer „Circular Economy“, deren vorrangige Effekte eine längere Lebensdauer von Produkten sowie weniger Abfall sind, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Anbieter von Kundenplattformen müssen das Bedürfnis der Anwender nach mehr Nachhaltigkeit antizipieren und befriedigen.
Supply Chain Management im Wandel
Die Lieferkette im E-Commerce steht vor vielen Herausforderungen, wie dem steigenden Kundenanspruch an schnelle und zuverlässige Lieferungen. Die Zukunft liegt in der Nutzung von KI und Predictive Analytics zur Vorhersage von Beständen und Lieferungen sowie in der Verwendung von Robotik und automatisierten Lagern für eine gesteigerte Effizienz und Genauigkeit. Unternehmen müssen setzen auf diese Methoden, um wettbewerbsfähig zu sein und um ihre Kunden gut zu bedienen.
Harald Gutschi, Geschäftsführer der UNITO Gruppe
Die UNITO-Gruppe ist der größte österreichische Player im Bereich des E-Commerce, er bedient auch Deutschland und die Schweiz. Die Onlineshops der Marken OTTO Österreich, Universal, Quelle, Ackermann und Lascana werden von Standorten in Salzburg und Graz aus gesteuert. Der Gruppe steht seit 2007 Harald Gutschi vor, seine Ressorts sind das Marketing und der Vertrieb inklusive E-Commerce und Category Management. Ab 1998 war er als Geschäftsführer für Neckermann Österreich verantwortlich, zwischen 2005 und 2007 auch für Neckermann Deutschland.
Herr Gutschi, wir leben in stürmischen Zeiten – wie bewerten Sie die derzeitige Marktsituation im eCommerce?
Harald Gutschi: Wir erleben eine Situation, in der das Pendel nach zwei sehr erfolgreichen Jahren wieder zurückschlägt. Die Digitalisierung wurde bekanntlich durch die Pandemie stark vorangetrieben, auch die E-Commerce-Branche hat viel davon profitiert und konnte dank ihrer Agilität und Anpassungsfähigkeit ungeahnte Erfolge feiern. Heute sind angesichts neuer Herausforderungen, zuvorderst sei die Energiekrise genannt, wieder vermehrt Management-Kompetenzen gefordert. Es passiert aktuell sehr viel im Markt, neue Technologien wirbeln viel Staub auf, und die Branche muss anpassungsfähig sein und Kompetenz zeigen.
Das derzeit heißeste Eisen – nicht nur der IT, sondern auch gesamtgesellschaftlich – ist die generative künstliche Intelligenz (KI). Wie kann sie beim E-Commerce helfen, wem kann sie nützen?
Ja, die KI, wie wir sie gerade etwa in Form von ChatGPT erleben, verspricht großen Nutzen für den E-Commerce. Ich sehe vier Felder, in denen sie unmittelbar zum, Einsatz kommen kann. Da wäre zum einen automatisierte Dispositionssysteme – durch die Anreicherung mit KI können Unternehmen Zeit und Ressourcen sparen, indem sie ihre Lieferkette automatisieren und optimieren. Die Systeme werden auch dabei helfen, Fehler zu reduzieren und die Qualität der Dienstleistung zu verbessern.
Zum anderen kann KI für agile Preisanpassungen in Realtime sorgen. Durch die Dynamisierung der Preise wird es Unternehmen möglich, noch schneller auf Veränderungen in der Nachfrage oder im Wettbewerb zu reagieren, und zwar ohne manuelle Eingriffe oder zeitaufwändige Analysen.
Nicht zu vergessen ist auch die Personalisierung von Angeboten. KI-Modelle nutzen Kundenprofile und historische Daten, um Vorhersagen darüber zu treffen, welche Produkte und Dienstleistungen am besten zu den Interessen und Bedürfnissen des Kunden passen. Hier erschließt sich ein weites Feld.
Und schließlich ermöglicht die KI das Tracken von Waren und deren Zuordnung in Realtime – damit können Produkte während des gesamten Lieferprozesses kontrolliert werden. Die KI-Modelle nutzen dafür Daten aus den verschiedensten Quellen, etwa von Sensoren, GPS-Systemen, RFID-Chips und anderen Technologien. So lässt sich der Standort und der Status von Waren lückenlos und in Echtzeit verfolgen.
„Nachhaltigkeit is the new digital“ heißt es gerne. Spielt sie angesichts der Umwälzungen durch die KI nach wie vor eine Rolle?
Unbedingt! Unternehmen, die keinen Wert auf Nachhaltigkeit legen, werden in der Zukunft nicht mehr relevant sein. Erfolgreiche Organisationen legen Wert auf umweltfreundliche Materialien, eine umweltfreundliche Produktion und die Verwendung von erneuerbaren Energien in der Lieferung.
Ist das angesichts der geschilderten Herausforderungen, Stichwort Energiekrise, nicht kontraproduktiv?
Nein, denn Nachhaltigkeit in all den geschilderten Facetten ist auch ohne großen ökonomischen Aufwand möglich. Erst wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden, schädliche Klimagase zu vermeiden und zu reduzieren, kompensiert man unvermeidbare Emissionen mit Projekten höchsten Qualitätsstandards – und das zu zehn Prozent mehr als an Emissionen verursacht werden. Auch den hauseigenen Fuhrpark kann man schrittweise auf E-Fahrzeuge umstellen. Artikel lassen sich in nachhaltigen Verpackungen verschicken, die mindestens zu 80 Prozent aus recyceltem Kunststoff bzw. FSC-Pappe bestehen.
Wir können uns selbst als Beispiel anführen: Bereits seit dem 1. Jänner 2021 werden alle Sendungen der UNITO-Markenshops, etwa OTTO Österreich, in der gesamten DACH-Region auf der letzten Meile CO2-neutral zugestellt. Seit dem 1. Juli 2022 ist die Marke der UNITO-Gruppe klimaneutral.